28.04.-02.05.25
Unsere einwöchige Exkursion nach Marseille war eines der besten Erlebnisse dieses Schuljahres. Mit dem Zug ging es am Montagmorgen los. Es war eine sehr lange Fahrt. Zunächst mit dem ICE nach Karlsruhe und dann weiter mit dem TGV, dem französischen Pendant, nach Marseille.
In Marseille angekommen, erwartete uns eine Woche voller neuer Eindrücke, Begegnungen und Erlebnisse. Unser Hotel war zentral gelegen und vor allem auch wegen des reichhaltigen Frühstücksbuffet eine gute Wahl. Leider mussten wir schon sehr früh aufstehen, denn wir hatten ein volles Programm. Bereits um 7 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Metro um zu der Partnerschule, dem Collège les Chartreux, zu gelangen.
Vormittags arbeiteten wir mit den Deutschschülern des Collège aus drei Jahrgängen an unseren Referaten zu bayerischen Traditionen und Bräuchen sowie Münchner Sehenswürdigkeiten. Einen bleibenden Eindruck hinterließ die Stadtführung am Nachmittag, welche wir am ersten Tag unternahmen. Die Schüler der 4ème hatten für uns eine Stadt-Rallye durch Marseille mit der App Actionbound organisiert. Zunächst war es zwar etwas chaotisch, aber wir bekamen viel zu sehen: Wir starteten im Parc Longchamp über viele kleine Gassen, mit mehreren Stationen, an denen wir Fragen beantworten oder Passanten befragen mussten. Die Stadt-Rallye endete dann am alten Hafen. Ab 16 Uhr genossen wir dann die Freiheit die Stadt selber zu erkunden, in Läden zu schnuppern oder uns mit Franzosen auszutauschen. Tunesische und algerische Einflüsse sind allgegenwärtig – nicht selten hörten wir auf der Straße: « 1, 2, 3– vive l’Algérie! C’est Marseille, bébé! » Wir sahen auch überraschend viele Franzosen mit Baguettes in der Hand – das Klischee lebt!
Am zweiten Tag waren die Schülerinnen und Schüler des Collège sehr neugierig auf uns. Schnell kamen Gespräche über unseren Schulalltag, das Leben in Deutschland und unsere Sprache zustande, die wiederum zu weiteren Gesprächen führten. Besonders gespannt waren sie auf unsere Vorträge. Wir hatten unter anderem Referate über die bayerische Bierkultur oder über bayerische Gerichte und zahlreiche Sehenswürdigkeiten in München vorbereitet. Die Allianz-Arena zählt mittlerweile auch zu den Münchner Sehenswürdigkeiten, was natürlich auch das ein oder andere Gespräch über Bayern München und Fußball im Allgemeinen nach sich zog.
Ein echtes Highlight waren die beiden Bootstouren: Die erste brachte uns zur Île d’If mit dem bekannten Château d’If – ein Ort, der Literaturfans aus Alexandre Dumas „Der Graf von Monte Christo“ bekannt sein dürfte.
Die zweite Bootsfahrt führte uns zu den Calanques – einer traumhaften Felsenlandschaft mit türkisblauem Wasser, in dem man bis auf den Grund sehen konnte. Die Sonne schien und fast jede/r von uns ging müde, aber glücklich, manche sogar mit einem kleinen Sonnenbrand vom Boot.
Am 1. Mai erlebten wir noch eine Überraschung. Wie in Deutschland ist dieser auch in Frankreich ein gesetzlicher Feiertag – allerdings fuhren weder Busse noch Bahnen an diesem Tag. Deshalb war Flexibilität gefragt.
Den Abschluss unserer Woche bildete das gemeinsame Picknick mit den Franzosen im Parc Longchamp – mitten in der Stadt, zwischen Bäumen, Brunnen Spielplätzen und viel französischem Flair. Die Gastfreundschaft hat uns echt berührt. Die französischen Schüler hatten Speisen mitgebracht, die sie liebevoll vorbereitet hatten und mit viel Freude servierten. Die Stimmung war locker und herzlich, sogar beim Fußballspielen. Die Stadt selbst hat uns auch beeindruckt: das klare blaue Wasser, die hügelige Altstadt, unzählige Motorroller auf den Straßen, das gute Wetter – durchgehend warm und sonnig.
Ein besonderer Dank geht an Frau Müller, die die gesamte Reise organisierte und uns mit Ruhe, Humor und großem Engagement begleitet hat – eine ganz tolle Wahl!
Marseille hat uns sprachlich und kulturell bereichert. Wir haben unsere Französischkenntnisse verbessert, neue Freundschaften geschlossen und Einblicke in das Alltagsleben erhalten. Französischsprechen war unumgänglich. Besonders im Gespräch mit den sehr hilfsbereiten und offenen Menschen haben wir sprachlich große Fortschritte gemacht.
Die Stadt hat uns gut gefallen und wir wären gerne länger geblieben.
Es war eine Woche voller Lachen, Lernen und Lebensfreude – merci Marseille!
Lena Korbi, Darya Kabir Khalili, 10a